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Leitsystem am Hauptbahnhof München

Das Aussehen der Piktogramme wurde an die architektonischen Eigenschaften des Hauptbahnhofes angelehnt. Die Streben-Konstruktion des Komplexes und die luftige Architektur spiegelt sich in der 2 pt Kontur der Piktogramme wieder. Aufgrund der gebogenen Form der Haupthalle wurde entschieden diese auch auf die Icons anzuwenden. Das Dunkelgrau hebt sich angenehm von dem helleren Grau des Bahnhofes ab. Die insgesamt schlicht anmutende Konstruktion des Hauptbahnhofes wurde also auf die der Piktogramme übertragen, um diesen eine angemessene Struktur zu verleihen.
Männlein und Weiblein bestehen aus zwei Teilen: einem Kopf, angelegt aus einem Kreis, und einem Körper, der nicht an den Kopf anschließt. Der Körper, sowie auch der Kopf, bestehen aus einer 2 pt Kontur ohne Unterbrechungen. Die Ecken sind, wie bei den übrigen Piktogrammen, leicht abgerundet. Die Figuren erreichen die  Maximal-Höhe von 50 mm und halten sich an den regulären Zeichenabstand von 10 mm.
Oftmals erscheint das Piktogramm des Rollstuhlfahrers in der Gestaltung falsch proportioniert. Somit haben wir uns bei der Gestaltung bemüht diesen Fehler zu vermeiden und es naturgetreu abzubilden. Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf dem Rollstuhl, sondern viel mehr auf dem Menschen selbst. Deshalb wird die ganze Person abgebildet und der Rollstuhl nur durch das Andeuten der Räder. Das Piktogramm ist etwas kleiner als eine stehende Person und ist 46 mm hoch. Es besteht aus drei Teilen: Einem Kopf, dem Körper und dem, durch das Rad, angedeuteten Rollstuhl. Die Kontur beträgt 2 pt und die einzelnen Teile entstehen fließend aus einer Linie.
Das Piktogramm der U-Bahn gehört zu den breitesten Zeichen. Auch mit seiner Höhe von 50 mm dominiert das Zeichen seinen Raum. Um eine Verwechslung mit anderen Zügen von vornherein auszuschließen, erhält sie einen Tunnel. Diesem dient ein umgedrehtes Versal U der Futura als Vorlage. Die U-Bahn selbst besteht aus einem abgerundeten Rechteck, zwei Kreise fungieren als Scheinwerfer und ein weiteres langgezogenes Rechteck als Anzeigetafel. Die Schienen werden durch drei Striche angedeutet. Wie bei allen Piktogrammen wird auch hier die Kontur konsequent mit 2 pt angewendet.
Die Form der Tram ist dynamisch und modern angelegt. Auch ihre Höhe beträgt 50 mm. Doch im Gegensatz zur U-Bahn hat sie eine Oberleitung und der Tunnel entfällt. Besonders auffällig an diesem Piktogramm ist die Gestaltung der Windschutzscheibe, die, wie bei der originalen Tram, eine in der Mitte platzierte große und zwei spitz zulaufenden, schmale Scheiben rechts und links aufweist. Des Weiteren verfügt sie über zwei kreisförmige Scheinwerfer und eine leicht abgerundete Anzeigetafel. Dazu kom-mt noch eine rechteckiger Unterbau, bevor der Zug auf den Schienen aufsetzt. Durch diese Feinheiten, ist die Tram leicht von den anderen Transportzeichen abgrenzbar.
Der Zug entrinnt mit seinem innovativen und aerodynamischen Design dem klassischen, verstaubten Dampflock-Image. Das Piktogramm weicht mit seiner rundlicheren Form von den anderen Transportzeichen ab und erinnert an das heutige Aussehen der Ices und Schnellzüge. Des Weiteren besteht das Zeichen aus runden Scheinwerfern und einem stark abgerundetem Fenster. Ein zusätzlicher Unterschied zu den anderen Transportmitteln sind die Schienen. Um die Entfernung, die die Züge täglich zurücklegen, darzustellen, wurde eine weitere Strebe hinzugefügt. Auch dieses Piktogramm erreicht die Maximal-Höhe von 50 mm und arbeitet mit einer 2 pt Kontur.
Die Transportzeichen von U-Bahn, S-Bahn, Bus, Tram und Zug, werden jeweils mit dem Piktogramm und der Nummer abgebildet. Dabei werden die Zahlen, um sie in einen Zusammenhang mit den anderen Zeichen zu setzen, in dem gleichen Rahmen angelegt. Im direkten Vergleich zwischen den Nummern mit Füllung oder nur Kontur, überwiegen die Vorteile der Gefüllten. Sind sind schnell und einfach ergreifbar und kommen auf den Schildern gut zur Geltung. Der Abstand zwischen den Nummern folgt dem regulären Richtwert des Rasters  von 10 mm. Um auf den Schildern ein einheitliches System zu erhalten, werden die Fortbewegungsmittel selbst an dem breitesten Zeichen mittig ausgerichtet. Die erste Nummer beginnt bei allen auf der Höhe der Nummer des breitesten Zeichens, das wiederum von seinem Zeichen dem festgelegten Abstand (10 mm) folgt. Auf die typischen S- und U-Abbildungen wird in unserem System verzichtet.
Der Hauptverteiler ist in der Mitte des Bahnhofes vor den Gleisen zu finden. Dieser zentrale Punkt ist unter anderem der höchst frequentierte Punkt im Bahnhof. Die vom Zug kommenden Besucher können sich umgehend über ihre weiteren Reisemöglichkeiten und Standorte der gewünschten Serviceeinrichtung informieren. Mit einer Höhe von 2,20 m ist er gut zu erkennen. Zudem ist er mit einem QR-Code gekennzeichnet, der einen an das Bahnhofseigene iBeaken-Scan-System weiterleitet, um eine schnelle und einfache Orientierung über das Smartphone zu ermöglichen.
Die Nebenverteiler sind jeweils an den Ein und Ausgängen des Bahnhofes zu finden um den von dem Stadt und S-Bahn und U-Bahn kommenden Besucher über seinen momentanen Standpunkt und mögliche Ziele aufzuklären. Mit der Breite von 1,50 m ist er etwas kleiner als der zentrale Hauptverteiler. Auch er besitzt einen QR-Code.
Für das Material der Schilder haben wir uns für Acryl in Milchglasoptik entschieden da bei dieser Größe konventionelles Glas  einen zu großen Risikofaktor darstellt. Die Piktogramme sind in das Material eingraviert um eine gewisse Tiefenwirkung und Wertigkeit gegenüber dem Betrachter zu erzeugen. Entgegen der konventionellen leisen Anbringung der Schilder haben wir uns für ein sehr lautes System entschieden, dass für den Besucher nicht zu übersehen ist. Da die Schilder, wie in den Skizzen zu sehen ist, sehr groß ausfallen kann sich der Orientierungssuchende auch aus großer Entfernung über seinen weiteren Weg aufklären, ohne erst eine gewisse Zeit nach Orientierungsmöglichkeiten zu suchen. Dadurch verkürzen sich die Laufwege und die allgemeine Effizienz des Leitsystems wird gesteigert.
Über iBeaken ist es nur durch das Scannen, der an den Verteiler angebrachten QR-Codes, möglich, sich am Smartphone einen Überblick über den Hauptbahnhof zu schaffen. Der Code leitet an unser internes Menü weiter, indem der Besucher aus verschieden Unterpunkten wählen kann. Sucht er ein bestimmtes Geschäft? Will er wissen, wo er gerade selbst ist? Sucht er den schnellsten Weg in die City oder zu seinem Anschlussflug? Braucht er noch das richtige Ticket? Oder handelt es sich bei dem Besucher um eine Person mit speziellen Bedürfnissen?
Unter dem Personen Menüpunkt können nun wieder verschiedene Typen ausgesucht werden. Jeder Unterpunkt ist speziell an die Bedürfnisse der jeweiligen Personengruppe angepasst. Für bewegungseingeschränkte Personen, werden hier einfache Wege ohne Hindernisse gesucht, und Aufzüge bzw. Rampen statt Teppen angezeigt. Blinden wird der Weg durch den Bahnhof mit der Sprachfunktion erleichtert. Der Backpacker erfährt hier noch die besten Tipps und Tricks. Und auch der Radfahrer, Pendler und Lieferant erfahren hier die schnellsten und individuell auf sie abgestimmten Wege zu ihrem Ziel.
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